Das Schreiben, und wenn man auch nicht ans Druckenlassen denkt, ist ein wahrhaft diätetisches Stärkungsmittel, dessen in unserer überbildeten Zeit sich ohnehin fast jeder bedienen kann. Man befreit sich von einem quälenden Gedanken, von einer drückenden Empfindung am besten, indem man ihn klar niederschreibt, indem man sie rein darstellt. Der Krampf der Seele löst sich, und der Wiederkehr ist vorgebaut.
(Aus: Ernst Freiherr von Feuchtersleben,(1806 - 1849): Tagebuchblätter. (Zur) Wien, 1848)